Czesław Kiszczak

polnischer General und Politiker; Innenminister 1981-1990 und zuletzt Vertreter des kommunistischen Regimes beim Prozess des Übergangs; 1945 bis 1981 in der Armee und dort meist in der Inneren Sicherheit eingesetzt

* 19. Oktober 1925 Roczyny

† 5. November 2015 Warschau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 17/2016

vom 26. April 2016 (cs)

Herkunft

Czesław Kiszczak stammte aus dem südschlesischen Roczyny bei Bielsko Biał, das bis 1918 zum polnischen Teil Galiziens und damit zum Kaiserreich Österreich gehört hatte. K.s Vater war Stahlarbeiter im dortigen Kohlerevier, wurde aber als Kommunist mehrfach entlassen. K. wuchs in einem antiklerikalen, prosowjetischen Umfeld auf (vgl. Independent, 6.11.2015).

Ausbildung

Während der deutschen Besatzung Polens ab Herbst 1939 war K. im Widerstand aktiv und verließ die Schule zuletzt. Dann wurde er mit Familienangehörigen festgenommen und war ab 1942 Zwangsarbeiter im Kohleabbau. Vor Kriegsende wurde er noch nach Wien zu Zwangsarbeit deportiert. Nach Kriegsende schloss er sich der kommunistischen Polnischen Arbeiterpartei an, die Ende 1948 mit der Polnischen Sozialistischen Partei in die den Staat nun dominierenden Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP; polnische Abkürzung: PZPR) aufging. K. gehörte seit der Rückkehr aus Wien (1945) den kommunistischen Kampfverbänden an, die bald auch die Armee dominierten. K. wurde als Soldat eine Offizierslaufbahn eröffnet und kämpfte ab ...